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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Diese Gebirgszüge bilden Alpenlandschaften in der Nähe des Meeres mit hohen und steilen Zacken, die von Schneelagern unterbrochen werden. Sie sind nur von mittleren Höhen, mit Eichenwäldern, Platanen und Ahorn bedeckt, zuweilen durch Wiesengründe und grüne Berghalden getrennt, gestalten sich bald zu hohen Felsenrücken um, welche hier in kühnen, schroffen Firnen, dort in sanften, geschwungenen Linien aufsteigen, hierin den Thälern durch ihre Lorbeer- und Olivenhaine den Eindruck einer ruhigen Pracht machen, dort ohne Busch und Quell nur die kahle Starrheit einer armen, wilden und zerklüfteten Berglandschafi darstellen. Die ganze Westseite bis zum Korinthischen Meerbusen hinab hat dagegen weniger hohe, aber besser bewaldete Berge. Die Flüsse, welche zwischen den von Nord nach Süd ziehenden Bergketten hinabrauschen, sind wasserreich und haben einen längeren Lauf, aber enge Thäler, da die Bergreihen dicht nebeneinander hinlaufen. Es ist ein grünes Land, von Hochwald und Wiesen erfüllt, während die Osthälfte und die südliche Halbinsel vorwiegend die kahlen, weitzgrauen Gipfel von Kalkfelsen zeigen, die sich wie Meereswellen hintereinander erheben. Aber auch hier fehlt es auf den Höhen und in den Senkungen nicht an Laubwäldern, Eichen- und Olivenhainen. Von einem reinen, klaren Himmel überspannt, von dem durchsichtigen Blau des Meeres, dessen Grund Felsboden ist, umgeben und wiedergespiegelt, zeigen sich die Umrisse der Berge, die Formen der Landschaften fast immer in scharfen und starken Linien, glänzen fast immer in lebhaften und vollen, wenn auch zuweilen harten Farben.
Es giebt in diesem Berglande kein größeres Flußthal, keine durchgreifende Formation des Terrains, keine natürliche beherrschende Lage. Der Bau des Landes zeigt daher die größte Mannigfaltigkeit, zerfällt in eine Menge kleiner Bergkantone, welche meist durch schroffe Höhenzüge voneinander getrennt
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6. Die Lauwerke Ägyptens.
Da, wo sich der Nil teilt und das vielfach von Fluß, armen und Sumpfseeen durchschnittene Schwemmland Unter-ägypten beginnt, stand in uralten Zeiten die Hauptstadt Memphis, nicht weit oberwärts vom heutigen Kairo, aber am entgegengesetzten Ufer. Etwa zwei Meilen westlich von Memphis erhebt sich etwa 100 Fuß über dem blühenden Thal ein ödes, einsames Plateau und zieht sich einige Meilen weit gleichlaufend mil dem Flusse hin. Dies war die Grabstätte der Bewohner von Memphis; denn hier hatte man die Grabkammern in Stein ausgehauen oder bei lockerem Boden ausgemauert. Der Westen und die Wüste waren das Reich der Toten. Dem Grabe gab man die Form einer Pyramide, deren Kern aus Ziegelsteinen oder winkelrecht behauenen Steinen bestand, die man in regelmäßigen Schichten aufeinander legte. Die Grundfläche bildete ein Quadrat, dessen Seiten genau den Himmelsgegenden entsprachen. Der Bau war massiv und enthielt nur einen schmalen Gang, um den Sarg in die Pyramiden zu schaffen. War dies geschehen, so verschloß man die Grabkammer und den Eingang mit Steinplatten und sperrte das Innere des Ganges noch mit Steinblöcken. Von Norden nach Süden stehen die Reste von 30 Königspyramiden, welche 20—450 Fuß Höhe haben. Die schönsten findet man bei Gizeh, zwischen sieben kleineren, gleich großen stehen drei hohe von 218 Fuß, 447 Fuß (ursprünglich 457 Fuß) und von 450 Fuß (ursprünglich 480 Fuß, da die Spitze zerbröckelt und zur Terrasse geworden ist).
Die höchste Pyramide mißt in der Grundfläche 716 Quadratfuß, in schräger Höhe 764 Fuß, enthält 90 Millionen Kubik-fuß Mauerwerk. An der Nordseite beginnt 50 Fuß über der
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Grundfläche ein allmählich abwärts gehender Gang von 3 Fuß Breite und 4 Fuß Höhe, der zu einer tief in den Felsboden gehauenen Grabkammer hinabführt, die mehr als 100 Fuß unter der Grundfläche der Pyramide, also 600 Fuß unter dem Scheitelpunkte derselben liegt. Aus dem Gange zur Grabkammer zweigt sich bald hinter dem Eingänge ein wagerechter Stollen ab, von diesem wieder ein aufwärts führender Gang, welche zu zwei übereinander liegenden Gemächern führen, die wie die Grabkammern genau in der Achse der Pyramide liegen. An den Steinen steht der Königsname Chufu eingegraben (Suphis, Cheops bei Herodot). Dieser König ließ, um die Pyramide zu bauen, aus geglätteten Steinen einen 10 Klafter breiten Weg vom arabischen Gebirge (am östlichen Niluser) bis an den Fluß und dann am andern Ufer hinauf nach Memphis anlegen, um die großen Felsblöcke herbeizuschaffen; der Bau kostete zehn Jahre Zeit und in je drei Monaten arbeiteten 10 000 Fronarbeiter. Man führte den Bau in Treppen und und Absätzen aus, die man dann von oben herab bis unten mit geglätteten Steinen von 30 Fuß belegte. Für Rettige, Zwiebeln und Knoblauch der Arbeiter allein zahlte der König zwei Millionen Thaler. Wie hoch mögen sich die anderen Kosten belaufen haben!
Die dritte kleinere Pyramide (218 Fuß hoch) ist die schönste. Der mürbere Boden verlangte einen großen Unterbau, auf welchem sich die Pyramide in fünf bis sechs senkrechten, stufenweise verjüngten Stockwerken erhob, deren Zwischenräume dann durch schräg ansteigendes Mauerwerk ausgefüllt wurden. Die Bekleidung besteht aus geschliffenen Granitplatten. In der Tiese des Felsens grub man zwei Kammern aus, in deren einer man einen schön gearbeiteten Sarg aus Basalt aufstellte. Auf dem Deckel desselben lautet die Inschrift: „Seliger König Menkera, Ewiglebender, vom Himmel Stammender, Kind der Nutpe, Sproß
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rheinische Land), und dies hat zur Zersplitterung des deutschen Volkes
in verschiedene Staaten wesentlich beigetragen.
Eine Reihe solcher Bergzüge, die fast rechtwinklig zusammentreffen,
durchziehen die Mitte von Deutschland und bilden die Grenze zwischen
Nord- und Süddeutschland. Dieser Grenzwall beginnt im O.
mit den Sudeten (8), daran schließt sich das Erzgebirge (E) und an
dieses der Thüringer Wald (Th). Das Elbtal (El) ist die einzige Unter-
brechung dieses 630 km langen, zickzackförmigen Gebirgswalles. Dann
folgt die große hessische Lücke, die nur zum Teil durch die vulkanischen
Massengebirge Rhön (R) und Vogelsberg (V) ausgefüllt ist. Durch
diese Lücke, die von jeher die wichtige Rolle eines Verbindungsgliedes
zwischen Nord- und Süddeutschland gespielt hat, entweicht die Weser
nach N. Im W. erhebt sich der Grenzwall wieder im Taunus (T)
und Hunsrück (H), nur durchbrochen von dem Rheintal (Rh).
Im Gegensatze zu der Zersplitterung des südlichen und mittleren
Deutschland ist das nördliche Drittel eine einzige Tiefebene, die ohne
scharfe Grenze einerseits in das russische, anderseits in das niederländische
Flachland übergeht; auch auf der jütischen Halbinsel fehlt eine scharfe
Naturgrenze. Wie der Lauf der Hauptflüsse zeigt, dacht sich die Tiefebene
nach N. und Nw. ab und verläuft allmählich in die Ost- und Nordsee.
§ 13. Mit Ausnahme des südöstlichen Teiles, durch den die
Donau nach O. zieht, gehören alle Flüsse Deutschlands dem Nord-
und Ostseegebiete an (liegen also im N. der europäischen Hauptwasser-
scheide). Wir können hier drei Arten unterscheiden:
1. Der Rhein ist der einzige Strom, der Deutschland in seiner
ganzen Ausdehnung von S. nach N. durchfließt und alle drei Stufen
miteinander verbindet. Er gehört zwar drei Staaten an: die Quelle
der Schweiz, die Mündung den Niederlanden, aber der weitaus größte
Teil des Laufes ist deutsch.
2. Weser und Elbe entspringen im deutschen Mittelgebirge (letztere
m Österreich) und verbinden es mit der Tiefebene.
3. Oder und Weichsel, deren Quellen ebenfalls in Österreich
liegen, sind eigentlich nur Tieflandströme mit sehr kurzem Oberlauf in
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Vogelsberg Taunus Rheintal Deutschland Nordsee Donau Deutschlands Rhein Deutschland Schweiz
17
mehrere Gebiete, darunter den Breisgau. Lothringen ging z. T. im 16.
z. T. im 16., Elsaß im 17. Jahrhundert an die Franzosen verloren.
4. Die Gegenwart. 1806 schlössen verschiedene süddeutsche Fürsten
einen Bund mit Napoleon und erlangten dadurch Standeserhöhung
(Könige von Bayern und Württemberg, Großherzöge von Baden
und Hessen) und beträchtliche Erweiterung ihrer Hen'schastsgebiete, be-
sonders auf Kosten der geistlichen Fürsten und Freien Reichsstädte
und diese vollständige Umgestaltung der politischen Verhältnisse wurde
sum größten Teil auch durch den Wiener Frieden bestätigt. Seit
dieser Zeit hat der Umfang der süddeutschen Staaten keine nennens-
werten Veränderungen mehr erfahren.
Das Alpenvorland.
§ 17. Zwischen den Alpen im S., dem Iura und dem Bayerischen
Walde im N. breitet sich dreiecksörmig die oberdeutsche Hochfläche aus.
Von den nördlichen Kalkalpcn gehört nur ein kleiner Teil zum
Deutschen Reiche (Bayern, daher auch Bayerische Alpen genannt).
Die Grenze gegen Österreich verläuft fast nirgends auf der Wasserscheide,
so daß die Oberläufe des Inn, der Isar und des Lech auf fremdem
Boden liegen; nur die Jller ist ganz deutsch. Über die Schneegrenze
erhebt sich nur das Wettersteingebirge mit der Zugspitze (fast
3000m hoch); doch tragen auch die Berchtesgadener Alpen im
äußersten Osten echten Hochgebirgscharakter. In weitem Umkreise umgeben
hier steil aufsteigende Kalkplateaus das salzreiche Tal von B er cht es-
gaden mit seinem herrlichen Königssee. Nach N. senken sich die
Alpen zu niedrigeren Vorhöhen, die aber durch schöne Seen belebt sind.
§ 18. Die höhlenreiche Kalkplatte des Jura ist im W. innig mit
dem Schwarzwalde verwachsen und erhebt sich hier bis zu 1000 m. (Vgl.
D. Sch.-A. 2/3.) Als Schwäbischer Jura, dessen mittlerer Teil die
Rauhe Alb heißt, zieht sie, steil nach N., allmählich nach S. ab-
fallend, in nordöstlicher Richtung bis zum breiten Kessel des Ries
bei Nördlingen und wendet sich dann in einem scharfen Bogen und
sich immer mehr senkend nach N. (Fränkischer Jura). Der Jura
bildet die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein, wird aber an zwei
Stellen von den Donauzuflüssen Wörnitz (durch das Ries) und Alt-
mühl durchbrochen. Im Tale der letzteren liegen die weltberühmten
Solnhosener Steinbrüche, deren Plattenkalke die verschiedenste Ver-
wendung finden, die besten als lithographische Steine (zum Steindruck).
Wie der Fränkische Jura von Sw. zum Fichtelgebirge zieht, so der
Boymerwald von So. Dieses Grenzgebirge zwischen Bayern und
Böhmen besteht aus zwei Teilen, die die Nw.-Richtung gemeinsam
haben, im übrigen aber wesentlich verschieden sind; die tiefe Einsenkung
Supan, Deutsch« Schulgeographit 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
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tiefung, die jetzt mit Wasser gefüllt ist. Solche kleine Seen nennt man
hier Maare; der größte ist der La ach er See, in dessen Umgegend
die vulkanischen Erzeugnisse Veranlassung zu einer lebhaften Industrie
geben (Bau- und Mühlsteine aus Lava, der Bimsstein liefert ausgezeich-
neten Mörtel). (Vgl. D. Sch.-A. 2/3.)
§ 38. Das östliche Gebirge ist bevölkerter als das westliche,
weil die Eisenerze des Lahn- und Sieggebietes ein reges industrielles
Leben hervorgerufen haben. Zu beiden Seiten der Lahn dehnt sich die
Landschaft Nassau aus, benannt nach der gleichnamigen Stadt an der
Lahn, jetzt ein Teil der Provinz Hessen-Nassau. Der Taunus ist reich
an heilkräftigen Quellen; Selters versendet von seinem Kohlensauer-
ling Tausende von Flaschen in alle Welt; die vornehmsten Taunusdäder
sind Ems an der Lahn (Kohlensäuerling) und das schon genannte Wies-
baden**. Wetzlar, ein kleines Städtchen, aber berühmt als Sitz des
Reichskammergerichts zur Zeit des alten Reiches, liegt in einer Exklave
der Rheinprovinz. Das Sieggebiet ist zwischen der Rheinprovinz
und Westfalen geteilt; im letztern der Hauptort Siegen.
§ 39. Der niederrheinische Jndustriebezirk breitet sich über den
nördlichen Teil des Schiesergebirges und die angrenzende Tiefebene aus.
Folgende Gruppen sind hier zu unterscheiden:
1. Das Steinkohlenfeld von Aachen gehört zu jener Zone von
Kohlenfeldern, die sich über die Reichsgrenze nach Belgien und bis
in das nördliche Frankreich erstrecken. Aachen** wegen seiner heißen
Quellen ein Lieblingsaufenthalt Karls d. Gr. und später Krönungsstadt
der deutschen Kaiser, ist jetzt Sitz einer technischen Hochschule und
wichtiger Fabrikort für Eisenindustrie und Weberei. Eupen betreibt
besonders Textil-, Stolberg (östlich von Aachen) Metallindustrie; hier
und bei Düren werden auch Galmeigruben (Zink) ausgebeutet.
2. Zwischen Krefeld**, München-Gladbach* mit dem
benachbarten Rheydt* und Neuß* liegt ein großer Jndustriebezirk,
der sich hauptsächlich mit Seiden- und Bandindustrie beschäftigt. Krefeld
wird mit Recht das „deutsche Lyon" genannt.
3. Das Ruhrkohlengebiet, das jährlich sür mehr als
100 Millionen Mark Kohle fördert, erstreckt sich von Duisburg (düsburg)
östlich bis über Dortmund hinaus und von Witten im S. bis Reckling-
hausen* im N. und gehört zur Hälfte der Rheinprovinz, zur Hälfte West-
salen an. Seit den sechziger Jahren haben hier Bergbau und Industrie,
namentlich auch auf die hier vorkommenden Eisenerze sich stützend
(Maschinenbau), eine Ausdehnung erreicht, wie man sie nur noch in
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Wetzlar Rheinprovinz Rheinprovinz Westfalen Siegen Aachen Belgien Frankreich Karls Eupen Stolberg Aachen Krefeld Duisburg Dortmund Witten Reckling- Rheinprovinz
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und während es durch die Elbe mit Deutschland verbunden ist, ist es durch
die niedere Randhöhe im So. mit dem Donaustaate verknüpft.
Das Innere von Böhmen ist ein hügeliges und welliges Land,
das sich sowohl von den Rändern nach der Mitte wie von S. nach N.
senkt. Diesem Baue entspricht eine merkwürdige Symmetrie der Gewässer.
Der Hauptfluß ist die Elbe, die im Riesengebirge entspringt, in einem
weiten Bogen No.-Böhmen umkreist und dann der Richtung der mäch-
tigeren Moldau folgend und nach Aufnahme der vom Fichtelgebirge
kommenden Eger durch die tiefste Einsenkung im nördlichen Gebirgs-
walle nach N. entströmt. Die Moldau entspringt im Böhmerwalde,
fließt durch ein Längstal nach So., dann mit scharfer Kniebiegung durch
die Mitte des Landes nach N. Die Symmetrie besteht darin, daß sich
dem mittleren Hauptstrange Moldau-Elbe, der der Nordabdachung ent-
spricht, drei Zuflußpaare ansetzen: Luschnitz-Wottawa (wöttawa), Sazawa
(sässawa)-Beraun, Elbe-Eger.
§ 101. Den keltischen Bojerns im Altertum folgten als Be-
wohner Böhmens die deutschen Markomannen und endlich die sla-
vischen Tschechen, die den böhmischen Staat gründeten und die Mitte
und den Osten bewohnen, während spätere deutsche Ansiedler die
übrigen Ränder, besonders den nordwestlichen, besetzten (3/5 Tschechen,
2/5 Deutsche) [d0i. D. Sch.-A. 14/15].
Die Südhälfte, hochgelegen und daher rauher als Nordböhmen,
ist vorwiegend Acker- und Waldland; längs der Gebirgsränder, die
reichlich Holz liefern, blüht aber die Glasfabrikation, einer der
ältesten und bedeutendsten Gewerbszweige Böhmens. Die einzige größere
Stadt ist Budweis* an der Moldau, die hier schiffbar wird.
Viel wichtiger ist Nordböhmen. Nahezu im Mittelpunkte des
Landes, von dem nach allen Seiten Bahnen ausstrahlen, liegt zu beiden
Seiten der Moldau die alte Königsstadt Prag**, bedeutend auch durch
Industrie, mit der ältesten deutschen Universität, zu der sich jetzt auch
eine tschechische gesellt. Westlich davon zieht längs der Beraun, über
die sich das Brdy-Waldgebirge erhebt, das böhmische Stein-
kohlen- und Eisenrevier mit umfangreicher Eisenindustrie bis in
die Gegend von Pilsen* von wo aus die Bahn über die Further
Lücke nach Bayern geht. Östlich von Prag breitet sich im Elbtale das
Hauptgebiet der böhmischen Rübenzuckerfabrikation aus; die
Gegend im N. bis an das vulkanische Mittelgebirge, das die Elbe
durchbricht, ist reiches Ackerland mit Weizen- und Hopfenbau; selbst der
i) Die Bojer haben ihren beiden Wohnsitzen, Bayern und Böhmen, den
Namen gegeben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sazawa Böhmens Pilsen Prag
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Erläuterung. Zur Gletscherbildung ist es notwendig, daß
ausgedehntere Bergmassen über die Schneelmie emporragen. In den
Vertiefungen, besonders in jenen großen Felsenkesseln, mit denen
die Quertäler oben zu enden pflegen, häuft sich der trockene,
mehlige Hochschnee an, den der Wind und die eigene Schwere von
den höchsten Kämmen und Gipfeln heruntertragen. Unter dem Ein-
flusse gelegentlichen Auftauens bei Tage und Wiedergesrierens _ bei
Nacht verwandelt sich hier der Hochschnee in den grobkörnigen Firn,
der sich nach unten zu immer mehr verfestigt und in Eis übergeht.
Diese ganze Masse bewegt sich nun dem tiefsten Ausgange der Firn-
mulde zu; an der Schneegrenze verschwindet die sommerliche Schnee-
hülle, und das blanke, spaltenreiche Eis tritt als eigentlicher Glet-
scher zutage, der sich stromartig talabwärts bewegt, in den wär-
meren Regionen rasch abbricht und den Gletscherbach entsendet. Der
Gletscher umfaßt also zwei Teile: den Firn in den weiten Mulden
über der Schneelinie und die Gletscherzunge in den Tälern unter
der Schneelinie. Nur bei den wirklichen Talgletschern ist die
Gletscherzunge lang, bei den Hängegletschern, die''an den Ab-
Hängen gleichsam zu kleben scheinen, dagegen sebr wenig entwickelt.
Aber auch bei den erstem ist die Länge, sowie die Mächtigkeit des
Eises periodischen Schwankungen unterworfen; nach einer Reihe von
kalten und nassen Jahren werden sie länger, im entgegengesetzten Falle
kürzer. Nach einer allgemeinen Periode des Gletscherrückzugs seit der
Mitte des vorigen Jahrhunders folgte ein kurzer Vorstoß, der in der
Schweiz bereits ein Ende erreicht hat, aber in den österreichischen Alpen
noch andauert. Alles Gesteinmaterial, das der Gletscher talab führt,
nennt man Moräne. Die Seitenmoräne ist der an den Seiten des
Gletschers liegende Steinschutt, der im Laufe der Zeit von den Felsen
abbröckelt. Münden zwei Gletscher ineinander, so stoßen zwei solcher
Moränen zusammen, und es entsteht an der Vereinigungslinie eine
Mittelmoräne (im Gegensatz zur Seitenmoräne). Unter Grund-
moräne versteht man den zu Schlamm zerriebenen Gesteinschutt, den
der Gletscher am Boden fortbewegt und in den größere und kleinere ge-
kritzte Gesteinstücke eingebettet sind. Grund- und Seitenmoränen Hilden
zusammen die am Ende des Gletschers liegende Endmoräne."
§ 81. Der Knotenpunkt der Schweizer Alpen ist der St. Gott-
h ard. Hier bildet sich ein Flußkreuz, indem die Längstäler des Rheins
und der Rhone sich mit den Quertälern der Reuß und des Tessin
in ihren Quellwurzeln nahezu berühren. Rhein und Rhone fließen nach
entgegengesetzten Seiten, aber in genau derselben Weise erst durch Längs-
täler, dann mit scharser Kniebiegung durch Quertäler, dann durch
große Seen: Boden- und Genfer See (die beiden Grenzwächter der
Schweiz), durchbrechen hierauf das Juragebirge und wenden sich endlich
außeralpinen Hegenden zu, der Rhein nach N., die Rhone nach S.
Die Täler dieser beiden Flüsse zerschneiden die Schweizer Alpen
in eine Nord- und eine Südhälfte.
S u p a n. Deutsche Schulgeographie. ^
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
199
§ 239. Südamerika (18 Millionen qkm) ist wie Afrika, dem es in
seinen Umrissen auffallend gleicht, ein Stamm ohne Glieder. Im N.
hat es den kleinen Einschnitt des Sees von Maracaibo (maraka-ibo),
im O. einige flache Meerbusen, und nur das Südhom umschwärmen
einige unwirtliche Inseln: die Falkland- und Feuerlandgruppe
und die westliche Jnselreihe. Dagegen unterscheidet sich Südamerika von
Afrika durch das Vorherrschen der Tiefebene, durch die Schiffbarkeit seiner
Riesenströme und durch die größere Entwicklung der gemäßigten Zone.
Durchschnitt durch Südamerika von W. nach O.
Dieser Durchschnitt würde der Natur genau entsprechen, wenn er bei gleichbleibender Hih« I00«al
länger wäre.
Die westliche Küste begleiten die Andeu, das ausgedehnteste Ketten-
gebirge der Erde und ein Sitz heftiger vulkanischer Tätigkeit, die sich
teils in Ausbrüchen der zahlreichen feuerspeienden Berge, teils in ver-
heerenden Erdbeben äußert. An Höhe wird es nur vom Himalaja über-
troffen, und die gänzliche Abwesenheit tiefer Pässe machte es zu einem
Verkehrshindernis zwischen der atlantischen und pacifischen Seite, das erst
die Jngenieurkunst unserer Zeit besiegt hat. Die Anden beginnen an
der Südspitze des Kontinents und ziehen als einfache Hauptkette bis zum
Wendekreise des Steinbockes; die niedere patagonifche Küstenkette ist zu
Inseln zersplittert. Der Vulkan Aconcagua (akonkagüa, 7000m) ist
der höchste Gipsel von ganz Amerika. Vom Wendekreise an teilt sich
die Hauptkette in zwei, stellenweise in drei Ketten, die Hochplateaus ein-
schließen, welche wieder durch Querketten voneinander getrennt sind.
Die Umwallung der Hochebene des Titicacasees (3900m) tragt
einige der höchsten Andengipfel und eine Reihe tätiger Vulkane; des-
gleichen auch die der Hochebene von Quito (kito, 2800m) mit dem
Chimborazo (tschimborässo, 6300m). Jenseits des Äquators beginnt
die Dreiteilung der Hauptkette; durch die östliche Hochebene fließt der
Magdalenenfluß der Karibischen See zu. Die Ostkette verzweigt
sich in das Schneegebirge von Santa Marta und in das
Küstengebirge von Venezuela (wenesuela).
Die Ostseite enthält zwei isolierte Gebirge, niedere Plateau- und
Gebirgslandschaften: das Bergland von Guayana (güajana) und das
Brasilianische Bergland mit nördlich streichenden Höhenzügen.
Zwischen den Anden und dm isolierten Gebirgen liegt Tiefland,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Maracaibo Afrika Amerika Quito Karibischen_See Venezuela Guayana Brasilianische_Bergland
208
Gebirge vulkanischen Ursprungs (auf Savaii bis 1600, auf Upolu bis
gegen 1000 m hoch), mit den prächtigsten Wäldern bedeckt, erfüllen die
Inseln, die wegen ihres gleichmäßig warmen Klimas, ihres Wasserreichtums
und ihres üppigen Pflanzenwuchses mit Recht als die „Perle der Südsee"
bezeichnet werden. Die polynesischen Bewohner sind ein schöner, bild-
samer, aber arbeitscheuer Menschenschlag und hängen meist der protestau-
tischen Lehre an. Der Hauptsitz des Plantagenbaues, der viel Kopra in
den Handel liefert, ist Upolu, besonders die Umgebung der Hauptstadt
Apia. Uber die Bedeutung Samoas für den Seeverkehr s. S. 186.
Afrikanische Schutzgebiete.
§ 259. Deutsch - Oftafrika *) ist die größte (fast doppelt so
groß wie Deutschland) und wichtigste deutsche Kolonie. Die Nordgrenze
zieht von 4|° S. an der Küste bis 1° S. im Innern, die Südgrenze
bildet der Rovuma (rofuma) in etwa 11° S., die Ostgrenze das Meer
ungefähr im Meridian von Moskau, die Westgrenze zwei große Seen
(in 30 Meridian von St. Petersburgs und 35° £).). Im allgemeinen ist
Deutfch-Oftafrika als ein Hochland von nahe an 1000 m mittlere Höhe zu
bezeichnen. 1) Die Küstenzone, gegen S. zu immer breiter werdend, steigt
von der schmalen Küstenebene langsam nach dem Innern an. Im W. wird
sie durch 2) das ostafrikanische Schiefergebirge begrenzt, das
von Usambara im N. bis zu den Gebirgen westlich vom Njassa im S.
aus einer unzusammenhängenden Reihe von gut bewässerten, größtenteils
waldigen und fruchtbaren Berglandschaften besteht, deren Flüsse Pan-
gani, Wami und Rusidschi zum Indischen Ozean gehen. Darauf
folgt westlich 3) ein eigentümlich gestaltetes Plateau mit weitgedehnten
grabenartigen Einsenkungen (ostafrikanisches Grabengebiet), größten-
teils Steppe oder sogar Wüste, da es voin Judischen Ozean durch ein
Gebirge abgesperrt ist, mit abflußlosen Seen und Sümpfen. Feuchter und
daher fruchtbarer ist 4) das Hochplateau von Uniamwesi. Im
N. füllt der große Victoriasee (oder Victoria-Njansa) eine flach-
fchüffelförmige Vertiefung aus, im W. erhebt sich 5) das mittelafri-
kanische Schiefergebirge am Ostufer des Tanganika, der mit
den westlichen Nilseen (s.s. 144) den zentralafrikanischen Graben
ausfüllt. Auf dem westlichen Plateau berühren sich die Gebiete der drei
größten afrikanischen Ströme: der Nil entspringt im mittelafrikanischen
Schiefergebirge und fließt als Kagera in den Victoriasee; südlich davon
wird dieses Gebirge von einem Flusse durchbrochen, der in den Tanga-
*) Wiederhole zunächst § 189, S. 147.
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Oftafrika Deutschland Moskau Petersburgs Deutfch-Oftafrika Victoria-Njansa Tanganika